Korrosionsschutz zur Bauwerkerhaltung
Wenn Stahl Rost ansetzt, hat sich Eisenoxid gebildet, was auf einen mangelhaften Korrosionsschutz schließen lässt. Dabei leidet nicht nur die Optik, sondern präkererweise die Statik, was die Sicherheit gefährdet.
Die Korrosion an Gebäuden aus Stahl richtet in Deutschland insgesamt einen Schaden von knapp 20 Mrd. Euro an. Demzufolge ist ein fachgerechter Korrosionsschutz wichtig, um Bauwerke aus Stahl möglichst lange erhalten und nutzen zu können. Dank moderner Beschichtungssysteme, die präzise auf die einwirkenden Belastungen ausgerichtet werden, kann Stahl heute dauerhaft geschützt werden.
Was tun bei Korrosion?
Stahl ist ein robustes und vielseitiges Baumaterial und optimal geeignet für die Konstruktion einer Werkshalle z.B. Allerdings setzen ihm Witterung, wie Regen und Frost zu. Durch Feuchtigkeit, Wasser und Sauerstoff korrodiert Stahl und verliert dadurch an Stabilität. Das hat gravierende Folgen für das Gebäude: die Sicherheit ist nicht mehr gegeben und eine notwendige Sanierung geht ins Geld.
Folgerichtig müssen bei Gebäuden mit Stahlkonstruktionen regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden, denn durch schnelles Handeln kann Schlimmeres verhindert werden und erforderliche Sanierungsmaßnahmen bleiben im Rahmen. Eine Überprüfung von Stahlteilen, die tragende Funktion haben – wie eine Hallenkonstruktion oder Metallfassade - ist zwingend erforderlich, denn Sicherheit hat oberste Priorität. Schlussendlich erhöht eine Kontrolle die Lebensdauer von Stahlkonstruktionen.
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Vorgehensweise bei einem Korrosionsschaden
✔ Bestandsaufnahme/Kontrolle vor Ort
✔ Auswahl der Beschichtungsmittel
✔ Reinigung der Oberfläche
✔ Vorbehandlung der korrodierten Stellen
✔ Aufbringen des Korrosionsschutzes
✔ Regelmäßige Kontrolle und Erneuerung
Bevor der Korrosionsschutz aufgetragen werden kann, bedarf es einer gründlichen Reinigung der alten Beschichtungen von Fett, Öl und Verschmutzungen. Diese erfolgt von Hand oder mithilfe maschineller Technik. Dafür kommen Hochdruckstrahler oder Wasser-Sand-Strahlen zum Einsatz.
Auf den vorbereiteten Untergrund wird dann die geeignete neue Beschichtung aufgetragen (Ein- bzw. Zweikomponenten-Basis). Dieser Vorgang erfolgt durch Streichen oder Rollen oder mittels Hochdruck-Spritzverfahren.
Ausprägungen von Korrosion
Korrosion tritt bei allen metallischen Werkstoffen in Form von Rost auf und wird von vielen Faktoren beeinflusst.
Die Ausprägungen sind je nach Metallart unterschiedlich:
- Flächenkorrosion
Diese Art der Korrosion beschreibt eine großflächige und gleichmäßige Beschädigung einer Oberfläche. Eine Muldenkorrosion ist als Sonderform zu bezeichnen, denn hier zeigen sich auf einer Fläche unterschiedliche Grade der Abtragung. - Lochkorrosion
Diese Form bezeichnet den Beginn einer Korrosion an einer kleinen Stelle, die sich an der Oberfläche zeigt, aber bereits in die Tiefe dringt. Eine Lochkorrosion wird oft spät bemerkt, weil der sichtbare Teil klein ist. Der Schaden, der sich bereits darunter abspielt, kann durchaus groß sein. - Kontaktkorrosion
Hierbei geht es um verschiedene Metalle, die durch die Feuchtigkeit Kontakt erhalten, jedoch unterschiedlich stark von Korrosion betroffen sind.
Welcher Korrosionsschutz ist wirksam?
Es eignen sich verschiedene Verfahren, um die Korrosion von Stahl zu verhindern. Den wirksamsten Schutz vor Korrosion bieten Maßnahmen mit Pulverbeschichtungen, deren Material feuchtigkeitsunempfindlich ist und daher keinen Rost bildet. Gängige Pulver bestehen aus Polyester, Nylon, Acryl oder Epoxy.
Besonders umweltfreundlich ist ein lösemittelarmes Beschichtungssystem. Hier bekämpfen spezielle Schutzpigmente aktiv die Korrosion, selbst wenn die Beschichtung in einem chemisch eher aggressiven Umfeld liegt.
Muss der Schutz wiederholt werden?
Mitunter werden unterschiedliche Verfahren und Beschichtungssysteme miteinander kombiniert. Allerdings bedarf jede Verfahrenstechnik zum Schutz vor Korrosion einer regelmäßigen Erneuerung. Ein endgültiger Schutz wird nicht gewährleistet.
Spritzverfahren zum Schutz vor Korrosion
Hier ist ein Überblick der Verfahren, mit denen Farbe und Lacke auf unterschiedliche Oberflächen aufgetragen werden können:
Luftzerstäubung
Bei diesem Verfahren wird das Spritzgut mit Hochdruckluft (2 bis 8 bar) über einen Kompressor zerstäubt. Dafür wird eine Luftmenge von bis zu 400 Liter/min benötigt.
HVLP
Mit dem High Volume Low Pressure zerstäubt das Spritzgut mit einem hohem Luftvolumen und niedrigem Luftdruck (0,2 bis 1 bar). Dazu wird eine Luftmenge von 600 bis 2000 Liter/min benötigt.
Airless-Verfahren
Hier wird das Spritzgut luftlos durch hohen Materialdruck (100 bis 530 bar) zerstäubt. Ein Airless-Gerät hat eine elektrische, pneumatische oder benzingetriebene Kolben- oder Membranpumpe. Das Spritzgut wird durch eine Hartmetalldüse oder einen Schlauch gepresst.
DIN-Normen und Regelwerke zum Korrosionsschutz
In Europa unterliegen Materialien und Verfahren zum Korrosionsschutz strengen Normen. Zum Schutz von Stahlbauten vor Korrosion finden hauptsächlich Beschichtungssysteme ihren Einsatz. Als Grundlage zur Planung und Durchführung von geeigneten Schutzmaßnahmen dient eine umfangreiche Regelsammlung, bestehend aus DIN-Normen und Regelwerken. Die DIN EN ISO 12944 z.B. enthält die wesentlichen Angaben zum Korrosionsschutz durch Beschichtungssysteme.
Was bedeutet ...
Aktiver Korrosionsschutz:
Werden Reaktionsabläufe der Korrosion direkt blockiert, handelt es sich um aktiven Korrosionsschutz. Sämtliche Schutzbehandlungen metallischer Oberflächen mit korrosionshemmender Wirkung zählen dazu.
- Ein sog. Inhibitor, Hemmstoff, wird dazu gegeben
- Alle korrosionsfördernden Stoffe werden entfernt
- Elektrochemischer Korrosionsschutz (durch kathodische oder anodische Polarisation)
Passiver Korrosionsschutz:
Unter passiven Korrosionsschutz versteht man den Vorgang, bei dem mittels Schutzüberzug das Material von Wasser, Säure oder Luft zu trennen. Diese Elemente greifen den Werkstoff an. Solche Schutzschichten können gebildet werden u.a. mithilfe von
- Lackierungen
- Kunststoffbeschichtungen
Gänzlich stoppen lässt sich eine Korrosion aber nicht. Mit einem Korrosionsschutz kann der Prozess aber immerhin aufgehalten werden.
Konstruktiver Korrosionsschutz:
Zum konstruktiven Schutz werden Bauteile wie Überdachungen und Ablaufvorrichtungen angebaut, die dafür sorgen, dass Regenwasser direkt abgeleitet wird. Dadurch verringert sich die Kontaktdauer mit dem Metall oder Stahl erheblich.